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Unsere Wohngemeinschaft: Ein Leben mit FreundInnen, Putzplänen und den weltbesten WG-Brötchen!

Dieser Beitrag erscheint anlässlich des ZEIT Kochtags 2016, einem bundesweiten Aktionstag am 22. April, der Menschen dazu anregen soll, selbst oder mit Freunden zu kochen und sich mit ihrem Essen bewusst auseinanderzusetzen. „Lieber ….., wir haben kein Brot. Laut Plan bist du (seit vorgestern) an der Reihe das Brot zu backen. Hunger!!!!!!" So und ähnlich lesen sich die Einträge in unserem WG-Buch, das (zur Erklärung für die „Jugend“ unter uns) ähnlich einer heutigen whatsapp-Gruppe funktionierte. Unsere Gruppe hieß "Wohngemeinschaft" und bestand aus 8 freundschaftlich und/oder partnerschaftlich verbundenen Menschen (einer der Mitbewohner war übrigens der später allerliebste Ehegatte)! Das Buch ist mittlerweile über 30 Jahre alt! Wir führten ein geradezu unbeschwertes Student*innenleben in dem Holz-Häuschen am Waldrand samt verwildertem Garten, unserem WG-Hund Tumma, vielen, vielen Freund*innen und Übernachtungsgästen, die nicht nur am Wochenende mit uns lebten, feierten, diskutierten, Pläne schmiedeten, Zukunft dachten …Einige Überzeugungen von damals sind einer anderen Realität gewichen, viele Ansichten über ein gutes Leben sind geblieben. Und neben den großen gesellschaftspolitischen Visionen gab es das tägliche Leben: Es war uns wichtig gemeinsam zu kochen, gemeinsam zu essen und z.B. unser eigenes Brot zu backen. Als „Brotselbstversorger*innen“ bekamen wir das nötige Getreide vom elterlichen Bauernhof zweier Mitbewohner*innen und gebacken wurde natürlich nach dem Rotationsprinzip (geputzt wurde übrigens auch nach Plan), denn es hatte sich herausgestellt, dass allein die gute Absicht nicht ausreichte, damit tatsächlich das Brot auf dem Frühstückstisch stand. Aber die Versorgung klappte weitestgehend - auch dank vieler "freundlicher" Anmerkungen im WG-Buch! Ich erinnere mich jedenfalls an wunderbar saftige Vollkornlaibe, weiche und helle Toastbrotvarianten und ja, auch an nicht aufgegangene und schwer im Magen liegende „Ziegelsteine“! Das Rezept der WG-Brötchen allerdings wurde von allen geliebt und gekonnt! Über zwei Jahre haben wir diese Brötchen an jedem Wochenende für unseren gemeinsamen WG-Brunch zubereitet. Dann benötigten wir einen Brötchen-Break … Doch nach dieser Pause begleitete uns das Rezept von damals durch das weitere Leben. Als Toni und Jo geboren wurden, verwandelten sich die WG-Brötchen in Kinder-Brötchen und später waren es die Kids, die am Wochenende die mittlerweile veganisierten Quark-Ölteig-Brötchen für unsere „Familien-WG“ buken.
Portionen 6
Autor Helene Holunder

Zutaten

  • 300 g Mehl Type 550
  • 150 g Pflanzenjoghurt Sojajoghurt, Seidentofu oder "Quark"
  • 6 EL Pflanzenmilch
  • 6 EL mildes Öl
  • 1 Paket Backpulver
  • für die süße Variante:
  • 40 g Zucker
  • 1 Handvoll Rosinen oder Müsli
  • für die herzhafte Variante:
  • 1 TL Salz
  • Paprika oder Curry oder Kräuter nach Geschmack

Anleitungen

  • Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Die ersten 5 Zutaten mit dem Mixer (oder einem Löffel) verrühren, entweder die süßen oder die herzhaften Zutaten unterheben. 6 Brötchen formen, diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und auf der mittleren Schiene ca. 20 Minuten backen.