Juhu, keine Termine am Samstag, dafür begrüßte mich der Kalender im Bad am frühen Morgen mit dem Tagesmotto: „Urlaub planen“! Die beiden Worte wirkten: Beim Duschen dachte ich an unseren Familienurlaub, der in den nächsten Monaten wohl nicht stattfinden würde!
Ich sehnte mich nach einem anderen Land, Menschen, Straßencafes, Blumenmarkt: In 2 ½ Stunden ist das niederländische Groningen erreichbar – das perfekte Urlaubsziel für diesen Tag! Toni war begeistert, als sie beim Frühstück von dem Vorhaben erfuhr: „Prima, ich schreibe so viele Arbeiten in der nächsten Woche, ich komme mit 😉 !” Für sie schließen sich Lernen und Städtetour überhaupt nicht aus, denn meine Tochter liebt es im Auto zu arbeiten und eine insgesamt 5 stündige Fahrt versprach viel “Input”!
Nach dem Frühstück brachen wir auf, ließen die Jungs zurück und schlenderten nach besagter Fahrtzeit und um einige Chemiefacts weiser durch die Folkingestraat, hüpften von Lädchen zu Lädchen und landeten auf dem Vismarkt mit den vielen Blumenhändlern, den Nussbars, Lakritzständen (die Käse- und Wurstangebote interessieren mich ja nun mal weniger) und vor allem der Keks- und Kuchenauswahl. Leider enthalten diese meistens ganz unvegan gode Boter, Ei und Room! Hach, dabei liebe ich gerade die gevulden Koeken mit Marzipan – aber natürlich vegan!
Ich stellte mir eine nette Auswahl an Nüssen, getrockneten Früchten und Dropjes zusammen, setzte mich mit einem Smoothie auf den Markt und genoss den Trubel. Toni hatte sich in der Zwischenzeit eine Tüte “friet saté” gekauft. Pommes mit Erdnusssauce sind in den Niederlanden sehr beliebt und haben ihre Wurzeln in der hier weit verbreiteten indonesischen Küche. Ziemlich „ongezond“, ziemlich „lekker“!
Nach diesen opulenten Snacks schlenderten wir weiter entlang der Brugstraat, genossen den Blick von der Brücke auf das Wasser, stöberten hier und da in den Geschäften und ließen uns zum Abschluss in einem Straßencafe nieder. Die Stimmung war prima und so viele Leute trugen heute Orange! Ach ja, die Niederländer freuten sich auf das bevorstehende Spiel ihrer Fußball-Mannschaft in Brasilien. Vor dem Anpfiff machten wir uns gut gelaunt auf den Heimweg, im Gepäck einige Dropjes (Lakritze), Hagelslag (Schokostreusel, die auf das Frühstücksbrötchen gestreut werden), Spekulatiuspasta und Kaneelstokkies (Zimtstangen aus Zucker). Die leckeren gefüllten Kuchen vom Vismarkt würden wir am nächsten Tag einfach vegan backen:
Gevulde Koeken
Zutaten
150 g Margarine
1 mal Eiersatz nach Packungsanweisung zubereitet oder
1 Esslöffel Sojamehl und 1 Esslöffel Wasser
250 g Mehl
100 g brauner Zucker
1 Prise Salz
300 g Marzipanrohmasse
2 Esslöffel Zitronensaft
ca. 12 geschälte Mandeln
Pflanzenmilch zum Bestreichen
Zubereitung
Margarine mit Mehl, Zucker, Salz und Eiersatz oder Sojamehl mit Wasser kurz zu einem Teig rühren und ca. eine Stunde kühl stellen. Marzipanrohmasse, Zitronensaft und 2 Esslöffel heißes Wasser verrühren, ebenfalls kühl stellen. In den Niederlanden verwendet man “Amandelspijs”, eine Mandelpaste, die etwas grober ist als Marzipan, Marzipanrohmasse funktioniert aber auch! Ofen auf 200 °C vorheizen. Den Teig zwischen 2 Lagen Backpapier ca. 3 mm dick ausrollen (falls er zu sehr kleben sollte, mit Mehl bestäuben) und Kreise mit ca. 8 cm Durchmesser ausstechen. Wir haben 24 Kreise übrig behalten (der Rest und auch ein wenig vom Marzipan wurde vernascht 😀 ). Die Marzipanmasse in 12 Kugeln teilen, flach drücken und auf 12 Teigkreise legen. Dabei 1 cm Rand frei lassen und mit den restlichen 12 Kreisen belegen. Den Rand andrücken. In die Mitte der gevulde Koeken eine Mandel drücken, die Kekse mit etwas Pflanzenmilch bestreichen und auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech auf mittlerer Schiene ca. 10 min backen, laufwarm servieren!
Schreibe einen Kommentar