Vegane Cowgirls in Texas frühstücken Grits und Biscuits!
Am letzten Wochenende sattelten Toni und ich unsere Pferde und ritten nach Texas. Mitten in der Prärie fanden wir eine Ranch, die uns für 2 Tage eine Unterkunft bot. Im Vorfeld malte ich mir aus, wie wir morgens am Lagerfeuer sitzen, aus einer Blechtasse Kaffee trinken und zum Frühstück eine Dose Baked Beans öffnen…
Ganz so ursprünglich wars dann aber doch nicht. Nachdem wir in einer komfortablen Wellblechhütte direkt am Paddock der Pferde wunderbar geschlafen hatten, gingen wir (in unseren Boots befanden sich keine Skorpione) zum Ranchhaus, aus dem uns schon der untrüglich amerikanische Frühstücksduft entgegenwehte! Es gab natürlich reichlich Kaffee (aus einer Porzellantasse!), Rührei mit Käse, gebratene Würstchen, Schinken, Granola, frische Früchte, Pfannkuchen mit Ahornsirup, sowie Biscuits und Grits. Ich war dankbar über Granola mit Früchten, Toni verdrückte eine Riesenportion Pancakes und war begeistert von den Biscuits. Diese rechteckigen Teilchen sind ein Mittelding zwischen Brötchen und Scones. Im Wesentlichen bestehen sie aus Mehl, Butter, Buttermilch und Backpulver. Warm, buttrig mürbe und hoch aufgegangen lachten sie mich an – waren aber eindeutig nicht vegan. Ich würde sie auf jeden Fall zuhause nachbacken, das stand fest! Und was ist Grits? Hier hatten wir eine typische Speise der Südstaaten auf dem Teller. Grits ist eine Art Grütze, aus Mais mit Wasser gekocht. Sie wird vielfach variiert und z.B. mit Butter und Salz, mit Gemüse, Fleisch oder auch mit Sirup gegessen. Im sogenannten Grits Belt, der sich von Texas bis nach Virginia erstreckt wird ein Großteil des gemahlenen Mais der USA verkauft, damit ist klar, dass Grits hier in keinem Haushalt fehlt (im entfernten Georgia wurde der Maisbrei 2002 sogar zum offiziellen Landesgericht ernannt!) Nun, auf jeden Fall lässt sich das Gericht vegan gestalten – mit schmeckte es mit Früchten und Ahornsirup!
Interessant fand ich, welche Bedeutung die Zeitung „The Post and Courier“ dem Brei gab:
„Als eine billige, einfache und gut verdauliche Nahrung sollte Grits weltweit beliebt werden. Wenn es genug geben würde, würden die Menschen keinen Grund haben zu kämpfen. Ein von Grits gesättigter Mann ist ein Mann des Friedens.“
Das Zitat stammt von 1952 – ganz so einfach scheint es leider nicht zu sein!
Neben der Südstaatenküche ist uns in Europa vor allem das Tex-Mex-Food bekannt, welches aus einer Kombination texanischer und mexikanischer Kochkunst entstanden ist. Chili con Carne ist hier ein bekanntes Beispiel. Der Einfluss des nahen Mexikos führte in Texas, wie auch in Kalifornien dazu, dass Tacos, Guacamole, Bohnenmus, Salsa, Enchiladas usw. sehr verbreitet sind. Das finden vegane Cowgirls (wir waren übrigens gar keine Cowgirls, denn die arbeiten mit Kühen, wir “spielten” sogenannte Wrangler, die arbeiten mit Pferden!) klasse, denn die mexikanische Küche bietet viele vegane Leckereien.
Nach unserem Kurzurlaub machte ich mich gleich daran, die Biscuits zu backen, die auch in Kalifornien gerne gegessen und z.B. zum Thanksgiving-Dinner gereicht werden. Ich ersetzte Butter durch Margarine, Buttermilch durch Sojamilch und nach 15 min Backzeit waren harte Mehlklöße entstanden! Mein Nachbar wusste, dass der Teig auf keinen Fall zu lang geknetet werden darf! Hm! Die Margarine muss eiskalt sein und es sollen noch kleine Flöckchen sichtbar bleiben! Hm! Am besten verwendet man einen Pastry-Cutter, ein “Werkzeug”, mit dem die Zutaten vermengt, aber nicht verklebt werden! Hm! Mein Ergeiz ist gepackt, heute kaufe ich neues Mehl und dann starte ich einen weiteren Versuch! In Kürze werde ich euch berichten…
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