Ein Tulpenstrauß wartet zuhause auf mich. Doch den kann ich erst übermorgen würdigen. Heute und morgen genießen wir Amsterdam, die Stadt der Zwiebelblumen, Coffeeshops und veganen Restaurants.
Los gehts im Vegabond, einem netten kleinen veganen Cafe mit angrenzendem Lebensmittelladen in der Leliegracht 16. Wir sind früh aufgestanden und freuen uns auf ein Frühstück. Acai Bowl? Ein Käsebrot mit veganem Brie? Oder gar frische Springrolls mit Erdnusssauce und dazu ein “zwarte koffie”? Wir bestellen einfach alles und dazu ein Stück Kuchen für Toni 😀 . Mit den heißen Getränken sitzen wir am großen Fenster auf kleinen Bänken, schauen auf die Gracht mit den alten Häusern dahinter und planen unseren Tag.
Hier um die Ecke wollen wir später durch das Viertel “9 Straatjes” schlendern, in dem viele kleine Boutiquen und Cafés auf uns warten. Nachmittags gehts dann zu Vincents Bildern im Vincent van Gogh Museum. Jo hat vorausschauend schon online Tickets gebucht, denn beim letzten Besuch mussten wir doch arg lang in der Schlange warten, um die Eintrittskarten vor Ort zu kaufen.
Am Abend freue ich mich auf das Light Festival 2018. Noch bis zum 21. Januar lassen Lichtkünstler aus dem In- und Ausland ihre Kunstwerke an und über den Grachten erstrahlen. Und yeah, Mama Helene hat zur entspannten Besichtigung eine Grachtenfahrt gebucht. Jo findet so eine Bootsfahrt erstmal ziemlich spießig, aber mit dem Hinweis, dass wir die Lichtinstallationen ganz bequem mit dem Boot “er-fahren” können und nicht er-laufen müssen, bekommt die Grachtenfahrt ein wohlwollendes Nicken.
Dann wird unser Frühstück serviert. Jo genießt still die kalte Acai Bowl und wünscht sich sommerliche Temperaturen, während Toni und ich uns die prall gefüllten Springrolls und das Käsebrot teilen.
Das frische, knusprige Brot ist schon ohne Auflage lecker – zusammen mit dem “artisan almond brie , der Feigenmarmelade und dem Salat ist es einfach yummie! Dummerweise habe ich kein Foto davon gemacht.
Übrigens schmeckt zu den Salatrollen mit Erdnusssauce der starke, schwarze Kaffee ganz prima – finde ich! 😀
Toni lässt das Frühstück mit einem Carrot Cake süß ausklingen. Damit es kalorientechnisch nicht zu üppig wird, helfe ich ihr natürlich gerne!
Lunch haben wir nach diesem reichhaltigen Frühstück ausfallen lassen. Aber nach dem Museumsbesuch brauchen wir eine Stärkung. Kurz vor 16 Uhr erreichen wir das meatless District in der Bilderdijkstraat. Uff!
Der super nette Mensch hinterm Tresen hat einen kleinen Tisch für uns und wir können sogar noch aus der Lunchkarte bestellen, obwohl die Küche eigentlich um 16 Uhr schließt. Hungrig bestelle ich mir die die Blumenkohlsuppe mit Artischockenchips und zum zweiten Mal an diesem Tag ein Brot, diesmal mit Artischockenhummus, Walnüssen und Trüffelöl. Jo und Toni entscheiden sich für “spicy chicken, black sesame, ‘Parmesan cheese’, deep fried rice noodles borage cress & miso- MDnaise”.
Die Portionen sind üppig, aromatisch und tatsächlich ziemlich “spicy”. Das Seitan “Chicken” wäre für mich gerade richtig scharf, während meine Kinder beim Essen rote Wangen bekommen. Bei der Suppe wurde mit dem Gewürz ebenfalls nicht gegeizt – hier ist mir persönlich etwas zu viel Knoblauch dabei und ich bin froh, dieses Gericht mit Jo zu teilen 😉 . Mein Hummusbrot ist lecker; nochmal knusprige Artischockenchips, cremiges Hummus, frischer Salat und gesunde Nüsse vereinen sich (Auch hier hätte ich etwas weniger Knoblauch prima gefunden, aber das ist natürlich Geschmacksache).
Was soll ich sagen, zum Abschluss ist wieder ein Stück Kuchen willkommen, diesmal entscheiden Toni und ich uns für den Avocadocake (mit 2 Gabeln 😎 ) und Espresso.
Gut gestärkt genießen wir anschließend die Lichtinstallationen und können uns nicht entscheiden, welches Kunstwerk wir am besten finden. Vielleicht ist es das rote 6,5 km lange Lichtband von Ai Weiwei, das durch Amsterdam verläuft. Für den chinesischen Künstler und Aktivisten symbolisiert das Band eine Grenze. Wer darf sie übertreten? Wer nicht? Wer entscheidet das?
Spannend ist auf jeden Fall das “Whole hole” von Vendel und de Wolf. Wir fahren durch einen Lichttunnel, der uns durch die Anordnung der LEDs quasi in ein Lichtloch hineinzieht – verstärkt wird das durch die Reflexion des Wassers. Und schwupps, in Licht gebadet landen wir – ja wo? Im Wunderland oder doch auf der anderen Seite der Brückentunnels?
Am nächsten Tag wartet ein weiteres Event auf uns: Toni lädt Jo und mich zum Essen ein. Aber bevor wir im Restaurant “The Avocado Show” Platz nehmen dürfen heißt es warten! Man kann nicht reservieren, sondern vollzieht ein “Sign in” und grinst anschließend je nach Zulauf ca. 1/2 Stunde über die schrägen Witze der Frau mit dem Klemmbrett – und der Herrin über die Tischverteilung. Das ist trotz der kalten Temperaturen ziemlich kurzweilig und schwupps sitzen wir auch schon an einem kleinen Tisch im sehr vollen Restaurant.
Hier ist alles wohlorganisiert – das Menu wird schnell ausgehändigt, Getränkewünsche werden entgegengenommen und dann hat man ein wenig Zeit zum Studieren der Karte. Das wird aber mehrmals unterbrochen durch die Kreationen, die an uns vorbei zu den Nachbartischen getragen werden – dekorative Avocadotürmchen mit Salat und Blümchen, Bowls mit allerlei lecker aussehendem Inhalt, gefüllte Avocadohälften und riesige Teller mit Nachos, Tomaten, Jalapenos und Avocadomayo. Yummie!
Hier fällt meine Vorliebe für Essensfotos übrigens gar nicht auf. Denn sobald die Teller auf den Tischen stehen, werden die Handys gezückt – ich möchte nicht wissen, wie viele Fotos aus diesem Restaurant bereits auf Instagram hochgeladen wurden …
Wir entscheiden uns relativ schnell für “the triple dip nachos” in der veganen Version als Vorspeise, dann soll es nicht das meistfotografierteste Gericht auf der Karte (“the bun burger”), sondern “The vegan Poke Show” geben und zum Dessert erwarten wir “the latest scoop” und “the blind date”. Klingt das vielversprechend?
Kurz vorab – alles schmeckt super lecker. Über das für und wider des momentanen Avocado-Hpyes diskutiere ich heute nicht 😮 . Der Restaurantbesuch war auf jeden Fall ein Erlebnis und ich bin gespannt, wie es hier im nächsten Jahr aussieht, wenn die Menschen einem neuen Food-Trend folgen …
Natürlich habe auch ich Fotos mit meiner Handykamera gemacht 😎 . Und hier gibts noch mehr Fotos: The Avocado Show auf Instagram . Im nächsten Beitrag erfährst du, wie ich zuhause in Erinnerung an den Restaurantbesuch meine eigene Avocado Bowl gestalte und warum Avocados nicht auf unseren täglichen Speiseplan gehören.
Die vegane Avocado Bowl besteht aus einem Rand aus Avocados, in der Mitte befinden sich Sushi Reis, Wakame Salat, Mangos, Edamames und Gurken. Dazu gibt es Sojasauce. Danach genieße ich 2 Kugeln cremiges Avocadoeis. Tonis blind date ist eine Mousse aus Avocado und Nüssen, die in einer Avocadoschale serviert wird.
Nach diesem Wochenende in Amsterdam steigen wir gut gesättigt in den Zug, der uns wieder nach Hause bringt. Ich bin dankbar für wunderschöne, herzenswarme Tage mit meinen beiden Kindern und freue mich auf eine Wiederholung irgendwann …
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