Im Restaurant “The Avocado Show” in Amsterdam enthält jedes Gericht des Menüs Avocado. Das ist spannend und trotz des momentanen Avocado Hypes noch ungewöhnlich. Da gibt es z.B. den “Bun Burger” dessen Patty nicht wie üblich durch 2 “Bun”-Hälften gehalten wird. Hier übernimmt die in der Mitte geteilte, reife Avocado den Brötchenpart! Eine Art Avocado Bowl heißt “The vegan Poke Show”. In der Arena aus Avocadoscheiben befinden sich Sushi Reis, Wakame Salat, Mangos und Gurke. Darüber träufelt man Soja Sauce. Lecker!
Und auch die Desserts lassen das Herz der Avocadoliebhaber*innen höher schlagen: Avocadoeis, Avocadowaffeln, Avocadomousse, Avocadopancakes … Mehr zu unserem Restaurantbesuch findest du bei einem Klick auf “Amsterdam vegan: Ein “Fijn weekend” mit Licht, Luft und Genuss!”
Aber wusstest du, dass die Herstellung von 1 kg der samtig, weichen Frucht ca. 1000 Liter Wasser verbraucht? Im Gegensatz dazu verschlingt 1 kg Tomaten “nur” ca. 180 Liter Wasser. Schon diese Menge fand ich in der “Vor-Avocado-Zeit” besorgniserregend hoch! Doch nicht nur ihr Wasserverbrauch macht die sie zu einer Art Prinzessin auf der Erbse. Alles in allem ist die Ökobilanz einer Avocado erschreckend. Und du ahnst es, mal wieder verdienen vor allem die Großfarmen (der europäische Markt wird zum überwiegenden Teil von südafrikanischen Farmen beliefert) an der Trendfrucht. Nur sie sind in der Lage, durch Dürregebiete Wasserpipelines zu legen um die Avocados zu bewässern. Nur sie können finanziell den Rückschlag durch Stürme oder weitere Dürreperioden verkraften: “Die Avocado ist die Frucht der reichen Farmer.” (Raether, Elizabeth: Das Märchen von der guten Avocado)
Tja, und was bedeutet das für uns? Die Avocado ist doch so gesund oder? Und gerade die vegane Küche profitiert von ihrer Cremigkeit, denn aus dem Avocadofleisch lassen sich tolle Tortenfüllungen, Desserts, Eis, Dips usw. rühren. Außerdem mag ich sie wirklich sehr gerne 😮 …
Wahrscheinlich lässt der Hype um die Avocado irgendwann schlagartig nach weil die Fangemeinde sich einer neuen Superfrucht zuwendet. Wird es die Dattel sein? Sie liefert Mineralstoffe und viel Energie und ist als Grundzutat in Kuchen und Keksen, Süßspeisen und Smoothies gerade auch ziemlich beliebt. Schon wurden Dattelplantagen in Namibia aufgekauft …
Egal ob Avocado, Dattel oder andere Superfoods – ein maßvoller Genuss wäre angebracht. So muss die Avocado als Frucht der Sonne ja hier in Deutschland nicht jeden Tag auf dem Speiseplan stehen. Generell darf gefragt werden, ob es zu den “angesagten” Lebensmitteln nicht auch heimische Alternativen gibt, die verwendet werden können (Ok, für die Avocado fällt mit kein Ersatz ein 😉 – aber frag mich mal nach Chiasamen 😉 ). Und wenn wir schon die angepriesenen Superfoods konsumieren, dann dürfen wir gerne Bio und auf jeden Fall Fair Trade Ware in den Einkaufskorb legen, oder?
Als Highlight meines Wochenspeiseplans habe ich eine Erinnerung an “The Avocado Show” vorbereitet: The vegan Avocado Bowl! Da sich in meinen Vorräten kein Wakame Salat befand, wurde der durch frischen Spinat ersetzt. Dadurch fehlt natürlich der “Geschmack nach Meer”, lecker schmeckt die Bowl trotzdem. Wer den Superfood Algen Salat dazu ausprobieren möchte, findet Wakame im Asia Laden oder online.
Zutaten für The vegan Avocado Bowl
für 2 Personen
200 g Sushi Reis
ca. 3 EL Reisessig
1 gehäufter EL Zucker
½ TL Salz
1 große reife Avocado
2 Handvoll Spinatblätter, gewaschen oder ca. 100 g Wakamesalat
1 Mango
1 Salatgurke
Koriandergrün nach Geschmack
2 TL Schwarzkümmelsamen
Zubereitung
Den Reis mit ca. 350 ml Wasser in einen Topf geben und zum Kochen bringen. Dabei gelegentlich umrühren. Den Reis 2 Minuten im offenen Topf leicht kochen lassen, dann im geschlossenen Topf bei kleinster Hitze ca. 15 Minuten köcheln bis er das Wasser komplett aufgenommen hat. Den Topf vom Herd nehmen, ein Geschirrtuch zwischen Topf und Deckel legen und den Reis noch 10 Minuten ziehen lassen. Essig, Zucker und Salz in einem Topf erwärmen und umrühren bis der Zucker gelöst ist. Die Mischung unter den heißen Reis rühren, den Reis abkühlen lassen.
Die Avocado längs halbieren, den Stein herauslösen und das Fleisch im Ganzen aus der Schale lösen so dass 2 Hälften entstehen. Jede Hälfte mit der Schnittfläche nach unten legen und angefangen vom Fruchtansatz dünne Scheiben schneiden.
Das Mangofleisch in Würfel schneiden (das funktioniert gut mit der Igelmethode.)
Die Salatgurke waschen, der Länge nach halbieren und mit einem Löffel die Kerne entfernen. Die Salatgurke ebenfalls würfeln.
Die Spinatblätter in mundgerechte Stücke schneiden.
Zum Servieren den Sushi Reis auf 2 Teller verteilen und aus den Portionen eine flache Scheibe formen. Die Avocadoscheiben als Rand um jede Reisscheibe legen (siehe Fotos). Die so entstandene “Bowl” mit den Mango- und Gurkenwürfeln sowie den Spinatblättern füllen. Jede Avocado Bowl mit Koriandergrün und den Schwarzkümmelsamen toppen. Dazu Sojasauce reichen.
Schreibe einen Kommentar