Soo riesige Muffins hatte ich noch nie gesehen! Hinter dem Tresen des Diners in San Diego lachte mich ein sogenannter Popover an und erinnerte irgendwie an Yorkshire Pudding oder Brioche oder eben Muffin. War das eine neue Kreation a la Cronut? Ich wollte unbedingt probieren! Aber auf die Frage nach den Inhaltsstoffen war mal wieder im klar:
Nix für Helene, denn der Teig bestand aus Eiern, Mehl und Milch – Schade!
Neugierig geworden, sammelte ich die Facts: Ein Popover ist ein fluffiges Eierteig-Gebäck, das beim Backen ziemlich aufgeht und dabei über den Rand der Förmchen poppt (engl.: to pop over).
Der Teig funktioniert in einer Muffinform, besser gelingen die Popovers allerdings in einer speziellen Popover-Form. Durch die schmale und gerade Konstruktion kann die heiße Luft besser im Teig zirkulieren und sorgt für das überdimensionale Aufgehen. Außerdem ist eine hohe Anfangstemperatur nötig, damit der Eierteig schnell und hoch poppt. Die Form wird deshalb vor der Verwendung im Backofen vorgeheizt, dann schnell bis zum Rand befüllt und zurück in den Ofen gestellt. Dort arbeitet der Teig dann im besten Fall erfolgreich und nach 25 Minuten sind wunderbare Popovers fertig!
Sofort am nächsten Tag besuchte ich meinen Lieblings-Küchenladen in der Mall im Nachbarort um diese Form zu kaufen. Aber wer hätte gedacht, dass das Ding sooo schwer ist – auf keinen Fall war es geeignet, um später im Koffer mit nach Deutschland zu fliegen. Schade!
Aber es gibt ja in Deutschland mehrere Onlineshops, die Popover-Formen bereithalten! Kaum zuhause angekommen bestellte ich deshalb ganz einfach dort eine (gar nicht so schwere) Form und hielt sie ein paar Tage später zusammen mit einem Rezept und Tipps für perfekte Popovers in den Händen. Super! Das beigefügte Rezept war natürlich nicht vegan, denn wie schon erwähnt, besteht der Originalteig ja aus Eiern, Milch und Mehl.
Also musste Helene experimentieren …
Zunächst hielt ich mich im Wesentlichen an das Rezept und ersetzte die Eier durch Eiersatz und Backpulver. Diese Popovers gehen auf und sind relativ luftig.
Aber nun ja, beim ersten Probieren wurde mir klar, dass ich mir keine Gedanken über den Geschmack gemacht hatte: Dies ist ein Eiergebäck!!!! Aber ich esse kein Ei und mag auch nicht den Eigeschmack, der durch den Eiersatz zumindest imitiert wird!
Da hatte Helene nun eine tolle Backform, aber was sollte sie damit anfangen?
Wenn es um das Ersetzen der Triebkraft geht, die das Ei im Teig ja auch bewirkt, gibt es natürlich viele Substitutionsmöglichkeiten: Eiersatz, Backpulver und Natron, Bananen, Apfelmus, Sojamehl oder Tofu.
Wie sollte denn nun mein persönlicher Popover eigentlich schmecken? Einen Muffin wollte ich in der wunderbaren Form nicht zubereiten. Mir schwebte eher ein saftiger Popover vor, der natürlich die typische Form bekommen sollte, aber wahlweise süß oder herzhaft belegt werden kann! Und so entschied ich mich für einen Teig, in dem Seidentofu für die Feuchtigkeit sorgt und zusammen mit Backpulver das Aufgehen bewirkt.
Hier ist das Rezept für dich:
Zutaten für Popovers
für einer Popover-Form mit 6 großen oder 12 kleinen Vertiefungen
170 g Seidentofu
340 g Sojamilch
2 EL Öl (ein geschmacksneutrales Öl, ich nehme aber auch gerne Olivenöl)
250 g Weizenmehl (Type 405)
1 EL Backpulver
1 TL Salz
Öl zum Ausfetten der Form
Zubereitung
Den Backofen auf 200 °C vorheizen. Alle Zutaten sollten Zimmertemperatur haben. Den Seidentofu und die Pflanzenmilch mit dem Pürierstab oder im Hochleistungsstandmixer schön cremig aufschlagen. Das Öl einrühren. In einer Schüssel das Mehl, das Backpulver und das Salz verrühren.
Die Pop Over-Backform bis über den Rand einfetten und für ca. 5 Minuten in den Ofen stellen.
Die Tofumischung zur Mehlmischung geben und zu einem Teig verrühren. Die heiße Backform aus dem Ofen nehmen, die Förmchen evtl. mit Mehl ausstäuben (damit der Teig besser aus der Form klettern kann, aber Achtung, die Form ist heiß – ich lasse diesen Schritt meistens aus, denn mir reicht das Ergebnis auch ohne Mehlstäuberei) und den Teig zügig bis kurz vor dem Rand in die Formen füllen. Sollte eine Form freibleiben, kann diese mit Wasser gefüllt werden, damit das Fett dort nicht einbrennt.
Die Backform auf die mittlere Schiene des Ofens stellen und die Popovers 10 Minuten bei 200 °C backen. Dann den Ofen auf 160 °C herunterschalten und weitere 15 Minuten backen.
Ofenwarm schmecken die Popovers am besten – Mmmh, einfach in 2 Hälften teilen und mit z.B. selbstgekochter Pflaumenmarmelade genießen!
Helene will vegane Popovers!
Zutaten
- für einer Popover-Form mit 6 großen oder 12 kleinen Vertiefungen
- 170 g Seidentofu
- 340 g Sojamilch
- 2 EL Öl ein geschmacksneutrales Öl, ich nehme aber auch gerne Olivenöl
- 250 g Weizenmehl Type 405
- 1 EL Backpulver
- 1 TL Salz
- Öl zum Ausfetten der Form
Anleitungen
- Den Backofen auf 200 °C vorheizen. Alle Zutaten sollten Zimmertemperatur haben. Den Seidentofu und die Pflanzenmilch mit dem Pürierstab oder im Hochleistungsstandmixer schön cremig aufschlagen. Das Öl einrühren. In einer Schüssel das Mehl, das Backpulver und das Salz verrühren.
- Die Pop Over-Backform bis über den Rand einfetten und für ca. 5 Minuten in den Ofen stellen.
- Die Tofumischung zur Mehlmischung geben und zu einem Teig verrühren. Die heiße Backform aus dem Ofen nehmen, die Förmchen evtl. mit Mehl ausstäuben (damit der Teig besser aus der Form klettern kann, aber Achtung, die Form ist heiß - ich lasse diesen Schritt meistens aus, denn mir reicht das Ergebnis auch ohne Mehlstäuberei) und den Teig zügig bis kurz vor dem Rand in die Formen füllen. Sollte eine Form freibleiben, kann diese mit Wasser gefüllt werden, damit das Fett dort nicht einbrennt.
- Die Backform auf die mittlere Schiene des Ofens stellen und die Popovers 10 Minuten bei 200 °C backen. Dann den Ofen auf 160 °C herunterschalten und weitere 15 Minuten backen.
- Ofenwarm schmecken die Popovers am besten - Mmmh, einfach in 2 Hälften teilen und mit z.B. selbstgekochter Pflaumenmarmelade genießen!
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