Ugali ist “satt sein”, “tägliches Brot”, “Erinnerung und Gegenwart”, “comfort food” – und es ist sooo yummie! Dieses Gericht ist tatsächlich in ganz Afrika verbreitet, wenn auch mit Abwandlungen und unterschiedlichen Namen.
Es wird morgens, mittags und abends gegessen, kann kalt oder warm serviert werden. Die Grundzubereitung bleibt jedoch ähnlich: Stärkehaltige Pflanzen – in Tanzania sind es häufig Mais, Yams oder Maniok – werden zu Mehl gemahlen und mit Wasser und Salz zu Brei gekocht. Je nach Land gibt es dazu Gemüse (oder auch Fleisch und Fisch). Ugali ist kohlenhydratreich und liefert dadurch viel Energie, es lässt sich in großen Mengen schnell zubereiten, ist kostengünstig und gut verdaulich. Da der Brei allein ziemlich geschmacksneutral ist, harmoniert er deshalb mit eigentlich jeder Beilage, die auf dem Markt vorhanden und erschwinglich ist.
In meinem Fall befindet sich ein großer Plopp Maisbrei auf dem Teller, daneben liegt ein Löffel. Auf dem Tisch stehen zur Auswahl Kochbananen, Spinat in Kokossauce, Erdnüsse, Möhren in Kokossauce. Grazil formen meine Tischnachbarn mit der rechten Hand kleine Klößchen aus dem Brei, drücken noch ein Loch hinein und können mit dieser Art Löffel das Gemüse mit Sauce zum Mund führen.
Wow! Das will ich auch können. Zwar gelingt die Nahrungsaufnahmen nicht auf Anhieb und auch nicht ohne Flecken auf meinem T-Shirt, aber immerhin bleibt der Löffel sauber 😉 . Meine Lieblingskombi in den nächsten Tagen ist Ugali mit Gemüse in Kokos- oder Erdnusssauce. Yummie! Die Erdnüsse sind hier immer frisch geröstet und schmecken ungesalzen soo gut.
Für vegan essende Menschen ist die Küche Tanzanias übrigens prima. Hier wird traditionell nicht mit Milch sondern mit Kokosmilch gekocht. Neben Ugali sind Chapatis und Kokosreis verbreitet. Dazu gibt es Gemüse oder Bohnen, beides ist oft abgeschmeckt mit Muskatnuss, Zimt, Kardamom und Nelken. Nicht umsonst wird Zanzibar die “Gewürzinsel” genannt.
Im Anschluss an die ziemlich gesunden Hauptgerichte dürfen die reichhaltigen Nachspeisen Tanzanias natürlich nicht unerwähnt bleiben. Gerne werden Mandazi oder Kaimati, in Fett ausgebackene und teilweise in Zuckersirup getränkte Donuts gegessen. Noch süßer ist Kashata, ein Art Fudge mit Kokosnuss und Gewürzen. Aber es geht auch ganz einfach, denn die unbeschreiblich aromatischen Ananas, Mango oder Papaya des Landes ziehe ich jeder Süßspeise vor.
Zutaten für das Ugali mit Gemüse und Erdnüssen
für den Eintopf
40 g Kokosöl
400 g Karotten
240 g Zucchini
2 Tomaten
1 Paprika
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
½ Chilischote
Salz
ca. 150 g Erdnusscreme
heißes Wasser
für das Ugali
300 g Maismehl
600 ml Wasser (ich habe Gemüsebrühe verwendet)
2 Limetten
Koriandergrün
Erdnusskerne, gehackt
Zubereitung
Die Karotten, die Zucchini, die Tomaten, die Paprika und die Chili waschen und putzen. Bis auf die Chili das Gemüse in mundgerechte Stücke schneiden. Die Zwiebel und die Knoblauchzehe pellen und hacken, die Chili in feine Streifen schneiden. In einem ausreichend großen Topf das Kokosöl erhitzen und die Karotten in dem Öl anbraten. Nach ca. 5 Minuten die Zwiebel, den Knoblauch und die Paprika hinzugeben. Wenn die Zwiebelstücke glasig sind, die Zucchini zugeben. Das Gemüse bissfest garen. Die Erdnusscreme mit heißem Wasser zu einer Creme verrühren und diese unter das Gemüse rühren. Den Eintopf bei kleiner Hitze bis zur gewünschten Cremigkeit einkochen lassen. Ist er zu fest, etwas Wasser hinzugeben, ist er zu flüssig, etwas Erdnusscreme unterrühren. Eine Limette waschen und in Scheiben schneiden. Die andere Limette auspressen, den Saft unter den Eintopf rühren. Zum Schluss das Gemüse mit Chili und Salz herzhaft abschmecken.
Für das Ugali in einem Topf das Wasser oder die Gemüsebrühe zum Kochen bringen. Langsam das Maismehl unter Rühren hinzufügen. Weiterrühren und den Maisbrei kochen, bis er sich vom Topfboden löst und einen Ball bildet. Anders als bei Polenta ist Ugali relativ fest, damit der Maisbrei mit den Fingern geformt und gegessen werden kann.
Zum Servieren jeweils einen Ugaliball in einen tiefen Teller geben, darüber den Eintropf füllen und mit Koriandergrün, Limettenscheiben und gehackten Erdnüssen toppen.
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