Tasmanien – da spukt sofort der tasmanische Teufel in meinem Kopf herum. Legenden lassen ihn mysteriös und gefährlich für die lieben Menschen erscheinen. Ist er eine Art transsylvanischer Dracula? Im Gegensatz zur beliebten Romanfigur gibt es dieses im Aussehen dem Hund ähnliche, seit Jahrhunderten durch die Jagd vom Aussterben bedrohte Säugetier allerdings wirklich – leider frei lebend nur noch in Tasmanien, der vorgelagerten Insel Australiens. Imposant durch die lackschwarze Fellfarbe, die im Sonnenlicht fast ein wenig lila schimmert und den Ohren, die sich bei Aufregung rot färben, streift der tasmanische Teufel auf der Suche nach Nahrung durch die trockenen Wälder und an den Küsten entlang. Ich durfte das niedliche Tierchen im Zoo von Sydney erleben und wurde belehrt, dass „niedlich“ in diesem Zusammenhang wohl eine unpassende Formulierung sei, denn aufgrund des unglaublichen Kiefers ist der „Teufel“ durchaus in der Lage, meine Hand mal eben so zu durchtrennen. Ich war beeindruckt von der verborgenen Schärfe, die sich hinter den lustigen Äuglein, der ungefährlich klein erscheinenden Statur und dem mattschwarz schimmernden Fell verbarg!
Ein kleiner und sehr feiner Bestandteil unseres Mittagessens sind heute die schwarzlila glänzenden Pfefferkörner, die im Innern rot leuchten und im Aussehen an Heidelbeeren oder (juhu, ich schließe meinen Exkurs) an das Fell des tasmanischen Teufels erinnern! Im Geschmack überrascht dieser Tasmanische Berg-Pfeffer (Tasmannia lanceolata) zu Beginn durch eine leicht herbe Süße, gefolgt von einer geradezu überraschenden Schärfe!!!
Ich hatte tausend Ideen, mit dem sehr interessanten Gewürz zu experimentieren: Vielleicht in Verbindung mit einer Suppe, zu Tofu, im Auflauf, in Dips oder sogar zu Schokolade? Das Pfefferkontor *aus Berlin stellte mir dafür nicht nur ihren einzigartigen Tasmanischen Berg-Pfeffer, sondern auch einen roten Balkan Pfeffer (ebenfalls super lecker, mein neuer Liebling bekommt einen extra Beitrag!) und einen schwarzen Urwald-Pfeffer aus Indien zur Verfügung – alle drei Produkte von Olga und Arnt, den Gründern des Pfefferkontors werden natürlich entsprechend ihrer Philosophie nach ökologischer Nachhaltigkeit und fairen Handelsbeziehungen angeboten. Aufbewahrt werden die Pfeffersorten übrigens in diesen wunderschön designten “Frischeboxen”, die für das Gewürzregal fast zu schade sind!
Nachdem ich eine Woche lang ausprobiert habe und Jo, Toni und der allerliebste Ehegatte mal wieder Testesser waren, ist unser herzhaftes Lieblingsgericht nun eine sehr einfache, aber unfassbar leckere Kombination aus “Basics” :
Kleine aromatische Kartoffeln, die nach dem Kochen in Salz und Zucker karamellisiert werden und mit ein paar zerstoßenen Pfefferkörnern und etwas Fleur de Sel auf den Tisch kommen. Dazu gibt es eine Soße aus Cashewnüssen, deren sanfte Cremigkeit prima mit den Kartoffeln und dem Pfeffer harmoniert! Ein Salat dazu:
So einfach, so lecker!
Zutaten für Salzkaramellkartoffeln
500 g kleine Kartoffeln (z.B. Drillinge)
2 Esslöffel Zucker
1-2 Teelöffel Salz
ca. 100 g Cashewmus (Bioladen, Reformhaus)
ca. 80 ml heißes Wasser
½ Teelöffel Vanillezucker
Salz, frisch gemahlener Pfeffer oder
1-2 Teelöffel Gemüsebrühe, instant, (optional)
2-3 Teelöffel Tasmanischer Berg-Pfeffer, im Mörser leicht zerstoßen
Fleur de Sel nach Bedarf
Zubereitung
Die Kartoffeln waschen und diese in einem ausreichend großen Topf in Salzwasser gar kochen. Das Wasser abgießen. Zucker und Salz zu den Kartoffeln in den Topf geben, den Deckel auflegen und den Topf ein paar mal hin und her schwenken, damit sich die Gewürze verteilen können. Die Kartoffeln zurück auf den Herd stellen und wenige Minuten auf kleiner Flamme weiter kochen, dabei den geschlossenen Topf zwischendurch schwenken. Hier ist ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt: Schaut immer mal wieder in den Topf und nehmt die die Kartoffeln vom Herd, wenn sie glänzen und der Zucker leicht golden karamellisiert ist.
Für die Cashewcreme wird das Cashewmus mit dem heißen Wasser cremig gerührt und mit dem Vanillezucker, Salz und Pfeffer kräftig abgeschmeckt. Je nach Konsistenz kann etwas mehr Wasser zugefügt werden (oder mehr Nussmus). Wer mag, kann auch die Instantgemüsebrühe verwenden und unterrühren. Ich persönlich bevorzuge die Soße lieber herzhaft abgeschmeckt nur mit Salz und Pfeffer, sowie dem Hauch Vanille! Zum Essen werden die Kartoffeln mit dem tasmanischen Berg-Pfeffer und evtl. ein wenig Fleur de Sel bestreut und mit der Cashewcreme und einem Salat serviert!
Und was ist das?
Ihr seht es richtig, ich habe den Pfeffer auch mit Schokolade und Salz kombiniert. Mehr dazu demnächst hier auf dem Blog!
*Werbung
Schreibe einen Kommentar